Johann Gottfried Seume: Spaziergang nach Syrakus (16/16)
Er ist nun noch Epilog des Buches und umreißt den Fußweg Seumes von Paris ins heimatliche Dresden. Dort entstand nach Seumes Rückkehr in nur wenigen Monaten das große Reisebuch, gestützt auf Tagebuchnotizen und Briefe, die er von der Reise geschrieben hatte. Es liest nun noch einmal Gert Heidenreich. Das Audio ist online bis zum 18.08.2026.
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Johann Gottfried Seume: Spaziergang nach Syrakus (15/16)
Seume ist nun, wie wir zuletzt hörten, auf seinem Rückweg von Syrakus nach Dresden über Zürich nach Paris gelangt, in die französische Hauptstadt, wo Bonaparte, der erst 33 Jahre alte Korse, als erster Konsul der Republik amtiert. Der Kern von Seumes Notizen enthält seine Auseinandersetzung mit dem vormals bewunderten Stadthalter der Revolution und nachmaligen Kaiser der Franzosen. Es liest Gert Heidenreich. Das Audio ist online bis zum 18.08.2026.
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Johann Gottfried Seume: Spaziergang nach Syrakus (14/16)
Seumes Spaziergang geht in seine vorletzte Etappe, von Zürich nach Paris. Die Schilderung seines Aufenthaltes in der französischen Hauptstadt gehört zu den wohl berühmtesten Passagen des Buches. Die geschichtliche Entwicklung Frankreichs beflügelt Seume, der im August 1802 nach Paris kommt, zu einer glänzenden Analyse des Konsuls unter französischen Verhältnisse. Es sind Passagen, denen man in der politischen Literatur Deutschlands in jener Zeit wenig Vergleichbares an die Seite stellen kann. Hören Sie wieder Gert Heidenreich, zunächst mit Eintragungen, die Seume noch dem Züricher Kapitel zugeordnet hat. Das Audio ist online bis zum 18.08.2026.
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Johann Gottfried Seume: Spaziergang nach Syrakus (13/16)
Seume sagte einmal, er meine, jedes gute Buch müsse, näher oder entfernter, politisch sein. Der Schriftsteller und Publizist Wilhelm Hausenstein gab 1912 eine große Seume-Auswahl heraus – seine Fassung des "Spaziergangs nach Syrakus" liegt unserer Lesung zugrunde. Er schrieb über Seume: "Der Patriot Seume ist ohne den radikalen Demokraten Seume nicht denkbar. Man muss den Demokraten Seume offenbaren, wenn man den Patrioten Seume erklären will. Seume liebte sein Vaterland heiß, aber er liebte nicht das Vaterland wie es war, sondern das Vaterland, das er ersehnte, ein Vaterland der staatsbürgerlichen Gleichheit. Dem Vaterland wie es war, dem Vaterland des Feudalismus, stand er als Hasser, Verneiner, Zerstörer gegenüber. Er schrieb: 'Meine Hoffnung als Deutscher finde ich nur in der Zerstörung.'" Gehen wir zum Spaziergang zurück, der den Wanderer auf dem Rückweg nach Zürich geführt hat. Hier setzen die Notizen ein, die Gert Heidenreich nun vorlesen wird. Das Audio ist online bis zum 18.08.2026.
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Johann Gottfried Seume: Spaziergang nach Syrakus (12/16)
Der Spaziergänger hat Sizilien durchwandert, hat Syrakus, die Stadt an der Südspitze der Insel, und damit das Ziel seiner Reise erreicht. Dort macht er kehrt und läuft zurück. Nicht immer auf denselben Wegen. Rom, die ewige Stadt und die Stadt der Päpste, liegt allerdings auch diesmal auf seinem Weg und von hier hörten wir zuletzt die Schilderung vom Begräbnis des Papstes und vom Elend der Bettler. Überhaupt beschreibt Seume den Kirchenstaat als Paradies der Straßenräuber, die mit Billigung der Kirche und oft unter ihrem Schutz ihr finsteres Gewerbe treiben, auf Kosten der Armen. Auf die Kunstschätze Roms wirft Seume bei diesem zweiten Aufenthalt nur einen flüchtigen Blick. Es liest Gert Heidenreich. Das Audio ist online bis zum 18.08.2026.