Was ist gutes Sexspielzeug, Elisabeth Neumann?
"Sexspielzeuge für Frauen sind in den letzten zehn Jahren in der
Popkultur angekommen", sagt die Sozialwissenschaftlerin Elisabeth
Neumann im Podcast Frisch an die Arbeit. Neumann arbeitet bei Lovehoney,
einem globalen Händler für Sexspielzeug, und erforscht dort, wie
Menschen die Produkte nutzen. Mittlerweile sei es deutlich normaler
geworden, darüber zu sprechen, dass man Sexspielzeug benutzt oder
interessant findet, sagt sie.
Neumann, 32, studierte zunächst Soziale Arbeit und war bei Pro Familia
in der Schwangerschaftskonfliktberatung tätig. Während ihres
anschließenden Masterstudiums der Angewandten Sexualwissenschaften
begann sie als Werkstudentin des Sexspielzeugherstellers Womanizer. Dort
arbeitete sie dem Innovationsteam zu und hatte erstmals Kontakt zur
Branche.
In ihrer heutigen Funktion, erzählt Neumann, geht es vor allem um drei
Dinge: zu verstehen, wie die Kundinnen und Kunden ihre Sexualität leben,
wann und wo. Was sie als stimulierend empfinden. Und wie die Produkte
für sie konkret funktionieren.
"Wir haben oft bloß ein kleines Stückchen Wissen, schauen uns das an und
denken von da aus weiter", sagt Neumann. So hätten sie aus Umfragen etwa
gelernt, dass Badezimmer für viele Menschen wichtige Orte der
Masturbation sind. "Das Bad", sagt Neumann, "ist bei Familien oft der
einzige Ort, wo ich die Tür abschließen darf, ohne dass mich jemand
fragt: Warum machst du das?"
Dazu käme, sagt Neumann, dass einige Menschen ihre ersten
Masturbationserfahrungen unter der Dusche mit dem Duschkopf erlebten.
"Also haben wir einen speziell zur Masturbation gedachten Duschkopf
entwickelt."
Bis ein Produkt bereit für den Markt ist, sind in Neumanns Team viele
Runden an Marktforschung notwendig. Zuvor schickten sie in der Regel 50
Exemplare an Menschen, damit sie sie ausgiebig testen. Neumann sagt: "Da
kann es um die Stimulation und das Lustempfinden gehen, aber auch um
ganz pragmatische Überlegungen: Finden 95 Prozent der Leute die
richtigen Knöpfe, auch im Dunkeln, und kann das Produkt auch genutzt
werden, wenn die Finger feucht sind?"
Im Podcast erzählt sie außerdem, weshalb Sexspielzeuge oft als
Wellnessgeräte vermarktet werden und warum sexuelle Lust aller Offenheit
zum Trotz immer noch ein Tabuthema ist.
"Frisch an die Arbeit" wird jeden zweiten Dienstag veröffentlicht. Es
moderieren im Wechsel Daniel Erk, Hannah Scherkamp und Elise Landschek.
Das Team erreichen Sie unter frischandiearbeit@zeit.de
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